Ziel der Forschung im Schwerpunkt Konstruktion ist, einfache Regeln für den Umgang mit (ver-)wachsenden Bäumen als Tragstrukturen aufzustellen.

Um bereits in der Planung auf das zukünftige Wachstum der baubotanischen Tragstruktur eingehen zu können, ist dieser Forschungsansatz interdisziplinär in die Konzeption und den Entwurf baubotanischer Bauten integriert.

Des Weiteren ist es unabdingbar, möglichst einfache Werkzeuge zu entwickeln, um den konstruktiven Zustand des Tragwerks zu beliebigen Zeitpunkten erfassen bzw. überprüfen zu können.

Die Forschung Schwerpunkt Konstruktion wird im Rahmen der Doktorarbeit von Oliver Storz am Institut für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen (ITKE) an der Universität Stuttgart durchgeführt und von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert.

Während ihres Wachstums passen sich Bäume ständig den auf sie wirkenden Umwelt-
bedingungen an. Dies bezieht sich auch auf mechanisch wirkende Umweltfaktoren, wie beispielsweise Wind (was zu Biegung führt) oder auch mechanischen Druck auf ihrer Oberfläche.

Diese Anpassung erfolgt nach bestimmten Regeln, zumindest wenn der Baum Bedingungen ausgesetzt ist, wie sie normalerweise in der Natur vorkommen. In baubotanischen Konstruktionen kann man hiervon allerdings nicht uneingeschränkt ausgehen. (Mehr)

Steht ein Baum in mechanischem Kontakt mit einem Fremdkörper, so vergrößert der Baum seine Oberfläche an dieser Stelle. Es kommt zu einem Formschluss.

Durch dieses Phänomen werden Verbindungsdetails baubotanischer Tragstrukturen zwischen Pflanze und technischem Bauteil aufgrund ihrer Wachstumsprozesse über die Zeit stabiler. (Mehr)